Lars Laumann

 
 
 

10. Oktober - 21. November 2010

Der Ursprung vieler Arbeiten von Lars Laumann (*1975 in Bronnoysund, lebt und arbeitet in Berlin) sind konspirative Geschichten, die er im Fernsehen, Film oder Internet findet. Menschen, Netzwerke, Situationen und Orte darin bilden das künstlerische Rohmaterial, mit dem Laumann Geschichten rekonstruiert und neu kontextualisiert. Die Form des Zitats respektive das Sampling verschiedener realer und fiktionaler Sachverhalte ermöglicht dem Betrachter eine Rezeption, die über die einfache Betrachtung des Kunstwerks hinausgeht und eigene Recherchen anregt. Dabei generiert Laumann gern ein Spannungsfeld zwischen Zu- und Abneigung zu den Darstellenden, deren Geschichten unserer persönlichen Einschätzung und Wertung bedürfen; welche Position er dabei selbst einnimmt, bleibt offen. Bei aller Inhaltlichkeit bildet die Reflexion über das Medium Film einen zentralen Punkt in Laumanns künstlerischer Auseinandersetzung. Dies widerspiegelt sich auch in der Inszenierung der Ausstellung, in der verschiedene Formen medialer Präsentation zitiert werden: VHS-Player und Fernseher kommen ebenso zum Einsatz wie eine Kombination aus Projektion und Monitor, ein überdimensionierter Plasmascreen, eine mobile Dialeinwand oder eine kinoähnliche Situation. Anlässlich der Ausstellung wird gemeinsam mit dem norwegischen Kunstbuchverlag Torpedo Press eine Vinyl-Edition produziert; sie beinhaltet Musik aus Laumanns Videoarbeiten, komponiert vom Schweden Dan Ola Persson.

Oliver Kielmayer